Das Feuchtbiotop „Eikens Kuhle“
 

Befährt man die Waldstraße in Bokel Richtung Aschendorf und biegt an deren Ende in die Straße Falkenstiege ab, so gelangt man nach wenigen Metern an den Ems–Seitenkanal. Um die gegenüberliegende Kanalseite zu erreichen, ist es möglich, eine Dammstraße zwischen zwei Kanalstücken zu passieren. Links von dieser Straße befindet sich eine ca. 2,5 ha große Fläche mit einem kleinen See, der im Volksmund „Eikens Kuhle“ genannt wird. Eingegrenzt wird das Gebiet im Nordosten durch einen Entwässerungskanal und im Südosten durch Gleisanlagen der Deutschen Bahn. Im Nordwesten befindet sich der bereits beschriebene Damm, im Südwesten schließen sich landwirtschaftliche Nutzflächen an. Das Kanalstück befindet sich unter der Verwaltung des Wasserwirtschaftsamtes Meppen, nutzungsberechtigter Pächter ist der Angelsportverein. Als die Mitglieder der BHS – Ortsgruppe sich vor ca. 18 Jahren dieses Kleinods annahmen, fanden sie hier ein noch weitgehend intaktes Ökosystem vor. Zu diesem Zeitpunkt war „Eikens Kuhle“ ein abwechslungsreicher Biotop, ein Feuchtgebiet mit reicher Ufer- und Unterwasservegetation. So gab es an mehreren Stellen ausgedehnte Schilfgürtel und Weidendickichte. Der offene Kernbereich bestand aus besonders ausgebuchteten, extrem feuchten Uferzonen. Der See selber wies an den Ufern und in weiteren Bereichen ausgedehnte Flachwasserzonen auf. Die besonders feuchten Uferbereiche bildeten wichtige Standorte vieler interessanter Sumpfpflanzen, darunter beispielweise der Rundblättrige Sonnentau, eine in der Roten Liste aufgeführte stark gefährdete Pflanze. In den Randbereichen der Fläche gab es unter anderem zwei weitere Pflanzenarten, die ebenfalls vom Aussterben bedroht sind: der Lungenenzian und der Sumpfporst. Obwohl dieser Naturraum noch relativ naturbelassen war, befand er sich nicht völlig im „Dornröschenschlaf“. Es gab schon zu dieser Zeit viele Beeinträchtigungen und Gefahren, vor allem durch Nutzungsansprüche. Zum einen waren es die Angler, die die relativ kleine Wasserfläche zur Ausübung ihres Sports nutzen. Eine besondere Gefährdung stellte des Weiteren bereits damals der Badebetrieb in den Monaten Mai bis September dar.
Durch die Trittbelastung in den Uferbereichen waren einige Pflanzenarten in ihrem Bestand stark gefährdet. Weiterhin machten sich die Naturschützer Sorgen um den Bestand der Amphibien, die dieses Kleingewässer als Laichgewässer stark frequentieren. Es kam besonders bei der Rückwanderung der Jungtiere in den Sommermonaten immer wieder zu starken Dezimierungen.
     Um weitere Gefahren von diesem Naturraum fernzuhalten, entschloss sich die BSH–Ortsgruppe, einen entsprechenden Antrag auf Unterschutzstellung an die zuständige Behörde zu stellen. Im Vorfeld waren allerdings umfangreiche Untersuchungen und Bestandsaufnahmen nötig. Diese fanden in den Jahren 1982/83 statt.
Am 20.10.83 erfolgte die erste Antragsstellung auf Unterschutzstellung beim Dezernat Naturschutz der Bezirksregierung Weser–Ems. Der Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, eine Änderung in den Status eines Naturschutzgebietes komme einer Umwidmung der Fläche gleich. Die daraus resultierenden rechtlichen Veränderungen könnten sich bei späteren wirtschaftlichen Erwägungen im Hinblick auf einen möglichen Ausbau des Ems–Seitenkanals als Wasserstraße ungünstig auswirken. In den letzten Jahren sind Überlegungen dieser Art wiederholt angestellt worden. Trotz weiterer intensiver Bemühungen von Seiten der BSH, diesen Biotop zu erhalten, verschlechterte sich sein Zustand in den Folgejahren zunehmend. Die Vielfalt der Pflanzenwelt ging durch weitere Beeinträchtigungen verloren. Die empfindlichen Rote–Liste–Arten sind völlig verschwunden.
Verstärkte Freizeitaktivitäten tragen bis heute maßgeblich zur Belastung der Ufer - und Randzonenbereiche bei, vor allem verursacht durch Angel- und Badebetrieb.
Die Ortsgruppe der Biologischen Schutzgemeinschaft hält es für erforderlich, dass in nächster Zeit Maßnahmen ergriffen werden, dem Naturraum „Eikens Kuhle“ ein Stück seiner ursprünglichen Vielfalt wiederzugeben. Dabei hofft sie auf die Unterstützung der zuständigen Ämter und Vereine, sowie auf das Verständnis der Öffentlichkeit.

Nächste Termine:

19.1.2012 20:00 Uhr
Monatlicher Treff in der
Gaststätte Roskamp
Hauptkanal li. 30

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